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Was sind Scope 3-Emissionen?

Was ist Scope 1 bis 3?

"Scopes" bezeichnen die Kategorien von Treibhausgasemissionen, die von einer Organisation verursacht werden. Unterteilt werden diese in Scope 1-, 2- und Scope 3-Emissionen. Diese Kategorisierung hilft Unternehmen, ihren CO-Fußabdruck zu berechnen und Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Emissionen festzulegen.

Entstanden sind die Scopes im Jahr 2001. Dort schuf das Greenhouse Gas Protocol (GHG) einen internationalen Standard zur Emissionsberichterstattung. Die klare Einteilung in die Scopes 1, Scope 2 und Scope 3 ermöglicht es Unternehmen, eine strukturierte und vergleichbare Methode zur Berechnung und Berichterstattung ihres CO-Fußabdrucks darzustellen. Zudem ist das GHG Protocol und die Scopes der erste einheitliche Standard, der sowohl von Unternehmen als auch von Umweltorganisationen anerkannt wird. 

Was gehört alles zu Scope 3-Emissionen?

Scope 3-Emissionen werden oft als der umfangreichste Teil des CO2-Fußabdrucks eines Unternehmens bezeichnet. Sie stellen einen wesentlichen Faktor für Unternehmen dar, die ihre CO₂-Bilanz berechnen und Nachhaltigkeitsziele festlegen möchten.

Nach dem Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst Scope 3 alle indirekte Emissionen. Diese fallen außerhalb der eigenen Geschäftstätigkeit an, sind aber dennoch Teil der Wertschöpfungskette des Unternehmens. Dabei wird in vor- und nachgelagerte Emissionen unterschieden. Insgesamt werden diese Emissionen nach dem Greenhouse Gas Protocol in 15 Kategorien unterteilt.

Vorgelagerte Emissionen bezeichnen alle Treibhausgasemissionen innerhalb der Wertschöpfungskette. Sie meinen alle Emissionen, die vor und während der Produktion eines Produktes entstehen:

  • Eingekauften Waren- und Dienstleistungen
  • Kapitalgüter
  • Energie- und brennstoffbezogene Aktivitäten
  • Abfall
  • Vorgelagerter Transport und Verteilung
  • Pendelverkehr
  • Geschäftsreisen
  • Angemietete oder geleaste Sachanlagen

Nachgelagerte Emissionen beziehen sich auf alle Treibhausgasemissionen, die entstehen, sobald das Produkt den Besitz oder die Kontrolle des Unternehmens verlassen hat. Dazu zählen:

  • Nachgelagerter Transport und Verteilung
  • Nutzung verkaufter Produkte
  • Verarbeitung verkaufter Produkte
  • Entsorgung und Behandlung verkaufter Produkte
  • Franchise
  • Nachgelagerte Leasinggeber
  • Investitionen

Obwohl die Scope 3-Emissionn nicht vom Unternehmen selbst kontrolliert werden, können sie den größten Teil der Emissionen ausmachen.

Wie unterscheiden sich Scope 3-Emissionen von Scope 1- und 2-Emissionen?

Scope 3-Emissionen unterscheiden sich grundlegend von Scope 1- und Scope 2-Emissionen durch ihre Herkunft und den Einfluss, den ein Unternehmen auf sie ausüben kann.

  • Scope 1-Emissionen sind direkte Emissionen, die von einem Unternehmen selbst verursacht werden. Dazu gehört etwa die Verbrennung von Brennstoffen in eigenen oder kontrollierten Quellen wie Klimaanlagen in Firmen, firmeneigenen Fahrzeugen oder Produktionsprozessen. Diese sind meist direkt messbar und können durch direkte Maßnahmen des Unternehmens reduziert werden.
  • Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die aus der Erzeugung der bezogenen Energie resultieren. Dazu zählen Strom, Dampf, Wärme oder Kühlung, die ein Unternehmen für seine Betriebstätigkeiten bezieht. Unternehmen haben Einfluss auf diese Emissionen, indem sie zum Beispiel auf erneuerbare Energien umstellen oder Strom aus CO-ärmeren Quellen beziehen.
Scope 1, 2 und 3 nach dem Greenhouse Gas Protocol

Scope 3 nach Unternehmensbereich: Wo liegen die Unterschiede?

In einem produzierenden Unternehmen können Scope 3-Emissionen zum Beispiel aus der Herstellung der Materialien, die es einkauft, entstehen. Hier sind die Emissionen oft hoch, da das Material der Produktionsprozesse selbst und der damit verbundene Energieverbrauch zu berücksichtigen sind. Bei Dienstleistungsunternehmen hingegen könnten die größten Scope 3-Emissionen aus Geschäftsreisen oder dem Pendelverkehr der Mitarbeitenden resultieren.

Für Unternehmen, die Klimaanlagen in Firmen oder andere Produkte herstellen und verkaufen, beinhalten Scope 3-Emissionen auch die Nutzung und Entsorgung dieser Produkte durch die Endverbraucherinnen und -verbraucher. Ebenso zählen zu Scope 3 die Emissionen, die durch die Inanspruchnahme von Dienstleistungen entstehen, wie beispielsweise Bankdienstleistungen oder Beratungsleistungen. Allgemein sind Prozesse in der Wertschöpfungskette, die außerhalb des direkten Einflussbereichs des Unternehmens liegen oder nach dem Verkauf stattfinden schwieriger zu ermitteln.

Warum sind Scope 3-Emissionen so wichtig für die CO2-Bilanz?

Scope 3-Emissionen sind entscheidend für das ganzheitliche Verständnis und die Reduktion des CO2-Fußabdrucks. Sie umfassen indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, die oft den Großteil des CO-Fußabdrucks eines Unternehmens ausmachen. Für Unternehmen, bei denen die CO-Bilanz Pflicht ist, ist es essentiell, diese Emissionen gemäß Standards wie ISO 14064 und dem Greenhouse Gas Protocol zu erfassen und zu managen. Das korrekte Berechnen und Berichten von Scope 3-Emissionen ist für die Nachhaltigkeitsstrategie und die Einhaltung von Berichtspflichten unerlässlich. Tools wie CO-Abdruck-Rechner unterstützen Unternehmen dabei, ihre Scope 3-Emissionen effektiv zu quantifizieren.

CSRD: Wird Scope 3 verpflichtend?

Mit der Corporate Sustainabiliy Reporting Directive (CSRD) wird die Berechnung und Dokumentation der Scope 3-Emissionen sowie Scope 1 und 2 für viele Unternehmen verpflichtend.

Wie werden die Scope 3-Emissionen gemessen?

Die Messung von Scope 3-Emissionen für ein Unternehmen, das seinen CO-Fußabdruck berechnen will, erfolgt durch eine detaillierte Analyse der gesamten Wertschöpfungskette. Dies umfasst die Anwendung des Greenhouse Gas Protocols, das die CO-Bilanzierung über 15 Kategorien von Scope 3-Emissionen hinweg definiert. Die Berechnung dieser Emissionen beinhaltet oft komplexe Daten aus der gesamten Liefer- und Vertriebskette, einschließlich der Nutzung und Entsorgung von Produkten. 

Effektive Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen

Um die Scope 3-Emissionen effektiv zu reduzieren, sollten Unternehmen ihre gesamte Lieferkette auf den CO-Fußabdruck hin analysieren. Partnerschaften mit Lieferanten zur Förderung von Nachhaltigkeit, Investitionen in umweltfreundliche Technologien und die Förderung der Kreislaufwirtschaft sind Schlüsselmaßnahmen. Ein weiterer Schritt ist die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Optimierung der Logistik. Außerdem hilft die Nutzung von CO-Fußabdruck-Rechnern, die Emissionen zu erfassen und die CO-Bilanz zu berechnen. Unternehmen können auch mit ihren Kunden zusammenarbeiten, um die Nachhaltigkeit der Produkte zu erhöhen und so den CO-Ausstoß entlang der Wertschöpfungskette zu verringern.

Software zur Messung der Scope 3-Emissionen

Softwarelösungen können Unternehmen dabei unterstützen:

  • ihre Emissionen zentralisiert und automatisiert zu erfassen
  • Berichtsstandards einzuhalten
  • im Team und standortübergreifend zu arbeiten
  • Kosten und Ressourcen durch eine schnellere Umsetzung einzusparen.
Abbildung der Softwarelösung von Planted zur CO2-Bilanz
Die Planted Software zur TÜV-zertifizierten CO2-Bilanz

Planted unterstützt Unternehmen mit einer ganzheitlichen ESG-Plattform bei der CO-Bilanzierung, Dekarbonisierung und der prüfungssicheren CSRD-Berichterstattung. Die Berechnung der CO-Bilanz zur Erfassung der Scopes erfolgt intuitiv innerhalb der Software, beruht auf der Grundlage des GHG Protocols und ist vom TÜV Rheinland zertifiziert. Mit einem persönlichem Expertenteam hilft Planted Unternehmen außerdem bei der Reduktion der internen Emissionen.

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