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Alternative zu "klimaneutral": Warum Unternehmen auf Klimaaktivität setzen sollten

Die Kommunikation von Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Instrumente von Unternehmen, ihr nachhaltiges Engagement öffentlich zu kommunizieren und sichtbar zu machen. Nicht umsonst heißt es “Tue Gutes und sprich darüber”.

Eine gängiger Begriff, der in Verbindung mit der Kommunikation des Engagements oft verwendet wird, ist “klimaneutral”. Die Deutsche Umwelthilfe definiert den Begriff wie folgt: “Klimaneutral [bedeutet] erst einmal, dass durch das Produkt oder die Dienstleistung die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre nicht erhöht wird” ¹, an sich also erstmal etwas Positives. 

Problem: Nur drei Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher kennen die Bedeutung von “klimaneutral”³

Wie die Klimaneutralität erreicht wurde, ist jedoch oft nicht ersichtlich. Der Begriff impliziert, dass ein Unternehmen keinerlei Auswirkungen auf das Klima hat, insbesondere keine CO₂-Emissionen. Ohne Ausgleich ist es jedoch nahezu unmöglich, Emissionen vollständig zu vermeiden. Das definiert das Europäische Parlament in ihrer Definition: “Um Netto-Null Emissionen zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen weltweit durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden” ², was oftmals über Zertifikate und damit die Förderung von Klimaschutzprojekten geschieht. Das Problem: Der Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher ist sich dieses Vorgehens nicht bewusst. 

Organisationen gehen rechtlich gegen die Verwendung von “klimaneutral” vor

In den vergangenen Jahren hat die Verwendung des Begriff “klimaneutral” daher bei einigen Unternehmen zu rechtlichen Herausforderungen geführt. Vereinzelte Unternehmen wurden wegen irreführender Werbung, Fehlinformationen und damit Verbrauchertäuschung angeklagt. Der Weg für den echten Klimaschutz wird durch falsche Behauptungen gehemmt. ⁴

Hinzu kommt, dass die Klimaneutralität durch alleinige Kompensation keine Lösung ist. Der Klimawandel ist ein komplexes und vielschichtiges Problem, das über die bloße Kompensation hinausgeht. Es erfordert umfassende Maßnahmen zur Anpassung, wie die Förderung erneuerbarer Energien, eine nachhaltige Ressourcennutzung, die Wiederherstellung von Biodiversität und vieles mehr. “Klimaneutralität” fokussiert sich allein auf die Reduktion der Emissionen, die nicht immer aktiv angegangen wird, sondern über Zertifikate erwirkt wird.

EU plant Verbot von "klimaneutral"

Auch die Europäische Union plant gegen falsche Umweltaussagen vorzugehen. Mit der EU Green Claims-Richtlinie unterbreitet die Kommission einen ersten Vorschlag, mit dem faire Bedingungen für Unternehmen geschaffen werden, die sich auf ehrliche Weise für eine nachhaltigere Zukunft engagieren. Von der Richtlinie betroffen ist auch der Begriff “klimaneutral”, dessen Verwendung für unternehmerische Werbezwecke verboten werden soll. Das stellt viele Firmen aktuell vor große Herausforderungen und sie suchen nach Alternativen zu "klimaneutral".

Was sind Alternativen zu "klimaneutral"?

Mit Planted prägen wir daher den Begriff “klimaaktiv”, der laut dem Duden wie folgt definiert wird: “sich für den Schutz des Planeten einsetzend, dafür gut geeignet” ⁵. Klimaaktivität beschreibt damit ein breites Spektrum an Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreifen kann, um bewusst Verantwortung für das eigene Handeln und die Auswirkungen auf das Klima zu übernehmen.

Damit geht die Klimaaktivität über die bloße Klimaneutralität eines Unternehmens hinaus und bietet eine gute Alternative: Ein Unternehmen gleicht nach der CO₂-Bilanzierung nicht nur CO₂ aus, sondern wirkt aktiv und durch verschiedene Lösungen zur Reduktion der CO₂-Emissionen mit. Der Fokus liegt auf dem Vermeiden und aktiven Reduzieren der (internen) Emissionen aller Unternehmensbereiche.

Die Kompensation ist ein Teil der Klimaaktivität und bleibt mit dem Ausgleich von unvermeidbaren Emissionen über die Förderung globaler, zertifizierter Klimaschutzprojekte ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen - solang diese noch nicht in der Lage sind, die Firmenemissionen vollständig zu vermeiden oder zu reduzieren. 

Schutz und Erhalt von Ökosystemen: mehr als "klimaneutral"

Neben dem Management der Emissionen sollten Unternehmen darüber hinaus klimaaktiv werden, indem sie aktiv Ökosysteme schützen, die eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Klimakrise spielen. Intakte Ökosysteme wie Wälder, Ozeane oder Feuchtgebiete tragen zur Absorption von CO₂ bei und regulieren das Klima. Durch den Schutz und die Wiederherstellung dieser Ökosysteme können Firmen dazu beitragen, den Treibhausgaseffekt zu verringern und die Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Darüber hinaus tragen geschützte Ökosysteme zur Erhaltung der Biodiversität, des Wasserkreislaufs und anderer wichtiger Ökosystemdienstleistungen bei, die für das Wohlergehen von Mensch und Natur von entscheidender Bedeutung sind.

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Mit Planted unterstützen wir Ihre Firma ganzheitlich bei der GHG-basierten Datenerfassung, CO₂-Bilanzierung und Reduktion bis hin zur CSRD-konformen Berichterstattung. Darüber hinaus stehen wir beratend bei der transparenten Kommunikation mit einer Alternative zu "klimaneutral" zur Seite und ermöglichen Ihnen außerdem den Schutz der Biodiversität durch Baumpflanzungen in Deutschland. Buchen Sie sich noch heute unverbindlich eine Demo unserer Softwarelösung.


 Quellen:

¹ Klimaneutral – was bedeutet das eigentlich? – Deutsche Umwelthilfe e.V. (duh.de)

² Was versteht man unter Klimaneutralität? | Aktuelles | Europäisches Parlament (europa.eu)

³ Klimaneutrale Produkte: 89 Prozent für klare Regeln und geprüftes Siegel | Verbraucherzentrale NRW

Klagen der Deutschen Umwelthilfe wegen falscher Werbeversprechen zu „Klimaneutralität“ wirken: Immer mehr Unternehmen stoppen irreführende Werbung – Deutsche Umwelthilfe e.V. (duh.de)

klimaaktiv ᐅ Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft | Duden

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