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5 Schritte zur erfolgreichen Umsetzung der ESRS

Die Einführung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) als Teil der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer transparenteren und standardisierten Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU. 

In diesem praktischen Leitfaden beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zur ESRS und führen Sie durch die wichtigsten Schritte zur Umsetzung der Berichtspflicht.

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind Standards und Leitlinien, die im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union entwickelt wurden. Ihr Ziel ist es, einheitliche und vergleichbare Maßstäbe für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen zu schaffen.

Dabei geben die ESRS vor, wie Unternehmen ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) dokumentieren sollen. Diese Standards helfen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsleistung präzise und transparent darzustellen, was für Investoren, Kunden und andere Stakeholder zunehmend wichtig ist. Die ESRS fördern Transparenz und Verantwortlichkeit in den unternehmerischen Nachhaltigkeitspraktiken und sind ein wesentlicher Bestandteil des EU-Regelwerks.

Wie hängen ESRS und CSRD zusammen?

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Ihr Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu standardisieren und zu vereinfachen. Dazu bündeln sie verschiedene Berichtsstandards und -rahmenwerke in einer einheitlichen Nachhaltigkeitserklärung, die den Anforderungen von EU-Regulierungsbehörden, Investorinnen, Investoren und anderen Interessengruppen gerecht wird. Die verbindliche Richtlinie erneuert zum 05. Januar 2023 die nichtfinanzielle Berichterstattung (NFRD). 

Die ESRS bilden eine zentrale Komponente innerhalb der CSRD. Sie stellen die Berichtsstandards und Richtlinien dar, denen Unternehmen folgen müssen, um den CSRD-Anforderungen gerecht zu werden. Die ESRS definieren, welche Datenpunkte, Informationen und ESG-Metriken Unternehmen an europäische Regulierungsbehörden übermitteln müssen, wobei zwischen allgemeinen und spezifischen Standards unterschieden wird. Eine genaue Übersicht über die ESRS und Ihre Inhalte finden Sie hier.

Die Ziele der ESRS 

  • Standardisierung: Die ESRS zielen darauf ab, ein einheitliches Berichtsformat für Nachhaltigkeitsinformationen zu schaffen, das in ganz Europa anwendbar ist.
  • Transparenz und Vergleichbarkeit: Durch die Bereitstellung klarer Leitlinien und Standards sollen Nachhaltigkeitsberichte verschiedener Unternehmen leichter vergleichbar und transparenter werden. Stakeholdern wie Investoren und Kundinnen und Kunden werden so fundierte Entscheidungen ermöglicht.
  • Erfüllung regulatorischer Anforderungen: Die ESRS unterstützen Unternehmen dabei, den Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gerecht zu werden.
  • Verbesserung der Informationsqualität: Die ESRS sollen sicherstellen, dass die berichteten Nachhaltigkeitsinformationen relevant, zuverlässig und aussagekräftig sind. Durch die Umsetzung der ESRS-Richtlinien können Unternehmen Verbesserungsbereiche identifizieren und Maßnahmen zur Implementierung ihrer ESG-Themen angehen. 

Die wichtigsten Schritte zur Umsetzung der ESRS

  1. Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse: Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse bildet die Basis der CSRD-Berichterstattung und ermittelt die wesentlichen Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und Menschen (Inside-out) und die finanziellen Auswirkungen (Risiken und Chancen) der Umwelt und Menschen auf das Unternehmen (Outside-in). Dieser systematische und integrative Ansatz fördert eine fundierte und robuste Priorisierung der wesentlichen ESG-Themen und -Kennzahlen. Mehr Informationen zur doppelten Wesentlichkeitsanalyse und deren Umsetzung finden Sie hier.
  1. Daten und Informationen sammeln: Im zweiten Schritt zur Umsetzung der ESRS müssen relevante Kennzahlen, deren Verantwortliche und Speicherorte identifiziert werden. Es gilt, die Schlüsseldaten für das Reporting einschließlich der Quellsysteme und Verantwortlichkeiten genau zu erfassen. Wichtig ist auch, die Fachbereiche zu bestimmen, die für ESG-Kennzahlen zuständig sind, und die Verantwortung für diese Daten diesen Bereichen zuzuordnen. Eine Überprüfung der aktuellen Fähigkeiten zur Datenverarbeitung und -analyse hilft dabei, eventuelle Defizite zu erkennen und Pläne zu entwickeln, um eine genaue und effektive Berichterstattung gemäß den ESRS zu gewährleisten.
  2. CO₂-Bilanz erfassen: Die CO₂-Bilanz ist für die ESRS von entscheidender Bedeutung, da sie ein zentrales Element der Umweltberichterstattung im Rahmen von ESG darstellt. Die genaue Erfassung und Berichterstattung von CO₂-Emissionen ermöglicht es Unternehmen, ihre Auswirkungen auf den Klimawandel transparent darzustellen. Das ist sowohl für das eigene Nachhaltigkeitsmanagement als auch für die Information von Stakeholdern wie Investoren, Kundinnen und Kunden sowie der Öffentlichkeit essentiell. Eine detaillierte CO₂-Bilanz hilft nicht nur dabei, die ökologische Verantwortung des Unternehmens zu belegen, sondern liefert auch wichtige Datenpunkte für die Bewertung von Umweltrisiken und -chancen. Damit trägt die CO₂-Bilanz zur Erfüllung der ESRS-Anforderungen bei und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu verbessern und den zunehmend strengeren regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Softwarelösungen wie die Nachhaltigkeitsplattform von Planted helfen Unternehmen, Ihre Bilanz TÜV-zertifiziert und automatisiert zu erfassen.
  3. ESRS-Reporting-Prozess: Nachdem die zu berichtenden Kennzahlen und Verantwortlichkeiten festgelegt sind, sollte der Fokus auf der Entwicklung effizienter ESRS-Reporting-Prozesse liegen. Das umfasst die Optimierung der Datenflüsse, die Integration unterstützender IT-Systeme und die klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten für die betreffenden Kennzahlenbereiche. Ein kritischer Schritt dabei ist die gründliche Analyse des aktuellen Zustands: die Erfassungsmethoden der Kennzahlen, vorhandene Schwachstellen und mögliche Inkonsistenzen. Diese Analyse ermöglicht es, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und sich an branchenspezifischen Best Practices zu orientieren. Anschließend gilt es, die zukünftigen ESRS-Berichtsprozesse präzise zu gestalten und umfassend zu dokumentieren, von der Planungsphase über kritische Datenpfade bis hin zur technischen Umsetzung. Zudem ist eine enge Abstimmung mit den Verantwortlichen für die Implementierung der Prozesse essenziell. Dies stellt sicher, dass die Prozesse nicht nur effektiv funktionieren, sondern auch im Einklang mit den Unternehmenszielen stehen und zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung beitragen.

  4. Kontinuierliche Überprüfung: Das Monitoring dieser Berichte ist ein kontinuierlicher Prozess, der sicherstellt, dass die bereitgestellten Informationen aktuell, genau und im Einklang mit den sich entwickelnden Standards stehen. Unternehmen sollten regelmäßig ihre Berichtsmethoden überprüfen und anpassen, um Konformität mit den neuesten CSRD- und ESRS-Anforderungen zu gewährleisten. Dieses fortlaufende Monitoring ermöglicht es Unternehmen nicht nur, auf Veränderungen in der Nachhaltigkeitslandschaft zu reagieren, sondern auch ihre eigenen ESG-Ziele und -Strategien effektiv zu bewerten und fortzuentwickeln. 

Die Umsetzung der ESRS ist ein komplexer, aber wesentlicher Prozess, der eine umfassende Berücksichtigung und Integration von ESG-Aspekten in die Unternehmensberichterstattung erfordert. Bei Planted unterstützen wir Ihr Unternehmen mit unserer innovativen Softwarelösung und enger Expertenbetreuung bei der Realisierung der ESRS. Angefangen bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, die Erfassung der ESRS-Datenpunkte bis zur CO2-Bilanzierung und dem finalen CSRD-Bericht. Sie möchten unsere Softwarelösung unverbindlich kennenlernen? Buchen Sie noch heute einen Termin mit unseren CSRD-Expertenteam.

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