Glossar

Was ist das Kyoto-Protokoll einfach erklärt?

Das Kyoto-Protokoll ist ein internationaler Vertrag, der 1997 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen angenommen wurde, um die globale Erwärmung zu bekämpfen und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Als erstes völkerrechtlich verbindliches Abkommen zur Eindämmung des Klimawandels verpflichtet es die teilnehmenden Staaten, ihre Emissionen bestimmter Treibhausgase zu senken und so den Treibhauseffekt zu minimieren.

Die Ziele und Inhalte des Kyoto-Protokolls

Das Hauptziel des Kyoto-Protokolls war es, die Emissionen von sechs Treibhausgasen in Industrieländern bis zum Zeitraum 2008-2012 im Vergleich zum Basisjahr 1990 um durchschnittlich 5,2% zu reduzieren. Diese Verpflichtungen waren unterschiedlich auf die Unterzeichnerstaaten verteilt und sollten durch verschiedene flexible Mechanismen erreicht werden.

Welche Länder sind im Kyoto-Protokoll?

Das Kyoto-Abkommen erhielt die Zustimmung von 191 Ländern, einschließlich sämtlicher Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie bedeutender Schwellenländer wie Brasilien, China, Indien und Südafrika. Die USA haben bislang das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert. Im Jahr 2013 zog sich Kanada aus dem Protokoll zurück.

Emissionshandel, CDM und JI

Das Protokoll führte drei flexible Mechanismen ein: den Emissionshandel, den Clean Development Mechanism (CDM) und die Joint Implementation (JI). Diese Mechanismen erlaubten es den Industrieländern, Emissionsreduktionen teilweise durch Projekte in anderen Ländern zu erreichen, was die Kosten der Emissionsminderung senken und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern fördern sollte.

Ist das Kyoto-Protokoll noch gültig?

Die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Abkommens lief von 2008 bis 2012. Eine zweite Verpflichtungsperiode, bekannt als das Doha-Amendment, wurde 2012 beschlossen und erstreckt sich von 2013 bis 2020. Jedoch haben nicht alle Länder dieses Amendment ratifiziert, und mit dem Inkrafttreten des Pariser Abkommens im Jahr 2016 hat sich der Fokus der internationalen Klimapolitik verschoben.

Von Kyoto zum Pariser Klimaabkommen

Das Pariser Abkommen baut auf dem Rahmen des Kyoto-Protokolls auf, erweitert diesen jedoch erheblich, indem es alle Länder – sowohl entwickelte als auch sich entwickelnde – einbezieht und sie dazu verpflichtet, nationale Klimaschutzbeiträge zu leisten, die alle fünf Jahre aktualisiert und verschärft werden sollen. Obwohl das Kyoto-Protokoll technisch gesehen noch existiert und bis zum Ende seiner zweiten Verpflichtungsperiode Rechtskraft hat, liegt der Schwerpunkt der globalen Klimaschutzanstrengungen nun auf der Umsetzung des Pariser Abkommens.