Wasserkraft in Chile

Projekt
La Confluencia ist ein 163-ME-Flusskraftwerk in der Nähe von Puente Negro in Chile, das seit Dezember 2010 in Betrieb ist und Strom aus fließendem Wasser erzeugt. Das Projekt nutzt die Ressourcen der drei Flüsse Tinguiririca, Portillo und Azufre, um emissionsfreie Energie zu erzeugen und in das zentrale chilenische Stromnetz einzuspeisen. So kann die Nutzung fossiler Brennstoffe vermieden werden. Weitere Vorteile des Projektes sind der Erhalt natürlicher Ressourcen, die Förderung der Erzeugung erneuerbarer Energie, die verringerte Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energien, der Beitrag zur weltweiten Verbreitung grüner Technologien und die Verbesserung der Gesundheit. Eines der Grundprinzipien des Betreiberunternehmens Hidroelectrica La Confluencia S.A. ist es, nachhaltige Energie zu erzeugen und gleichzeitig Beziehungen und Bindungen zu den lokalen ländlichen Gemeinden aufzubauen. Im Jahr 2007 gründete Tinguiririca Energía das Förderprogramm "Tinguiririca Participa", über das das Unternehmen Vorschläge finanziert, die von Gemeindeorganisationen in der Nähe der Wasserkraftwerke in Bereichen wie Gesundheit, Bildung und Umwelt eingereicht werden. Im ersten Jahr des Programms konnte so 11 Projekte finanziert werden, während die Zahl der Projekte heute mehr als 200 beträgt. Alle diese Initiativen zielen darauf ab, die Bedürfnisse der Gemeinschaft zu erfüllen. Dank des Engagements für ökologische Nachhaltigkeit konnten wertvolle Informationen über die Flora und Fauna des Tals sowie über die Bedingungen der lokalen Kulturen gewonnen werden. Infolgedessen wurden eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Flora und Fauna in den Gebieten der Kraftwerke durchgeführt: Tricahue-Papagei, Sturzbachente, Süßwasserwels, einschließlich der Wiederaufforstung von etwa 120 Hektar mit einheimischen Arten.
Verifizierung

Kontext
Chile hat sich ein großes Ziel gesetzt: Bis 2050 möchte der Andenstaat klimaneutral sein. Für die Stromversorgung ist dafür eine grundlegende Energiewende notwendig und das Land ist auf einem guten Weg. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist in den vergangenen fünf Jahren rasant gestiegen, sodass Kohlekraftwerke nun früher als erwartet vom Netz genommen werden können. Ziel ist es, 2040 komplett unabhängig vom Kohlestrom zu sein.Zusammen mit dem Anteil fossiler Brennstoffe bildet Wasserkraft aktuell das Rückgrat der chilenischen Stromerzeugung. So generiert Wasserkraft derzeit 20,9 Terawattstunden (TWh) Strom, Geothermie und Biomassen 10 TWh und Wind- und Sonnenenergie 10,9 TWh Strom. Generell ist das Land bei Sonne und Wind auf einem guten Weg, was durch die geografisch günstige Lage weiter gefördert wird. Mit insgesamt 6.000 Kilometern Küstenlänge hat Chile ideale Voraussetzung für den Einsatz von erneuerbaren Energien. Machten 2014 Wind und Sonne gerade einmal sechs Prozent des chilenischen Energiemix aus, so waren es 2019 schon 20 Prozent.Für die kommenden Jahre hat sich die Regierung mit dem Programm “Nationale Energiepolitik 2050” ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2035 sollen 60 Prozent der landesweiten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stammen, bis 2050 sogar 70 Prozent.
Klimalösung
Kleinwasserkraftwerke nutzen die Energie des frei fließenden Wassers, ohne einen Damm zu nutzen. So können Dieselgeneratoren durch saubere Stromerzeugung ersetzt werden. In einem frei fließenden Fluss oder Bach werden kleine Turbine platziert und fangen die kinetische Energie des Wassers ein, ohne einen Stausee zu schaffen. Als Unterwasser-Analogon zu den Windturbinen drehen sich ihre Flügel, wenn das Wasser vorbeifließt, und erzeugen relativ kontinuierlich Strom. Es sind keine Barrieren, Umleitungen oder Speicher erforderlich, nur eine begrenzte strukturelle Unterstützung. Emissionen fallen keine an.
Unterstützte Nachhaltigkeitsziele der UN
Standort des Projekts
Das Wasserkraft-Projekt in Chile wird im Tal der Flüsse Tinguiririca, Azufre und Portillo durchgeführt. Diese drei Flüsse entspringen in den Anden, etwa 120 km südlich von Santiago, und fließen nach Westen hin zum Pazifik. Die nächstgelegene größere Stadt ist San Fernando.