Umweltschutz

Die besten Tipps zum Energiesparen: Für Zuhause und im Office

Knapp 83 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen sind energiebedingt und entstehen, wenn Erdgas, Erdöl oder Kohle für den Energiegewinn verbrannt werden. 98 Prozent dieser Emissionen fallen auf das Kohlendioxid, gefolgt von Methan und Lachgas. (1) Die Problematik der Gase sind ihre Auswirkungen auf die Umwelt: denn fossile Brennstoffe heizen die globale Erderwärmung an und produzieren Luftschadstoffe. 

Unabhängigkeit von Russland, Klimaschutz und Geld sparen

Aufgrund der aktuellen Energiekrise im Zusammenhang mit Russland wird überall zum Energiesparen aufgerufen. Betrachtet man zusätzlich den Umweltaspekt und damit den CO₂-Ausstoß durch die Energienutzung, lohnt sich das Energiesparen gleich doppelt: Für unsere Erde und für das schnellere Entkommen aus der Abhängigkeit Russlands. Nebenbei freut sich die eigene Brieftasche.

Laut dem Umweltbundesamt ist die Energiewirtschaft mit 35 Prozent zwar Hauptverursacher für die Treibhausgasemissionen hier in Deutschland, dicht gefolgt von den Sektoren Verkehr (24 Prozent) und Industrie (19 Prozent). Doch auch private Haushalte machen immerhin 15 Prozent der Emissionen aus, sowie der Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor sechs Prozent (1). 

Auch in der Büroküche kann der Deckel auf dem Topf bleiben

Um finanziell gut durch den Winter zu kommen, die Unabhängigkeit von Russland zu fördern und den Erhalt unseres wunderschönen Planeten zu unterstützen, kann jeder von uns zum Energiesparen beitragen. Egal ob Privathaushalt oder Büro, viele unserer Tipps sind flexibel und gelten für beide Bereiche. Denn auch in der Büroküche kann der Deckel auf dem Topf bleiben.

Energie sparen: Bereich Heizen

  • Ein Grad weniger: Jedes Grad weniger spart rund fünf Prozent an Heizkosten. Die genaue Ersparnis hängt von der Größe der Wohnung und der Dämmung des Hauses ab.
  • Optimale Raumtemperatur: Nachts oder wenn man nicht zu Hause ist, reichen 18 Grad Raumtemperatur völlig aus. Ist man mehrere Tage nicht da, tun es auch 15 Grad. 
  • Keep it warm: Die Wärme bleibt im Haus, indem Türen geschlossen und Rollos heruntergelassen werden. Zugluft sollte vermieden werden und sind die Fenster doch zügig, kann mit selbstklebenden Dichtungsbändern aus dem Baumarkt abgedichtet werden. Gummidichtungen sind teurer, aber halten länger und für Türen gibt es Zugluftstopper. Das lohnt sich, denn der Wärmeverlust über Türen und Fenster kann bis zu 30 Prozent betragen.
  • Feuchte Luft erwärmt sich schnell. Daher kann es helfen, Luftbefeuchter an Heizkörper zu hängen. Auch bestimmte Zimmerpflanzen, wie bspw. die Goldfruchtpalme, der Schwertfarn oder die Flamingoblume tragen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit bei.
  • Abstand halten: Möbel sollten nicht direkt vor dem Heizkörper stehen, sondern mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern. So kann die Luft gut zirkulieren. Freie Heizkörper sparen bis zu 12 Prozent an Energiekosten.
    Darüber hinaus sollten Heizkörper regelmäßig entlüftet und gereinigt werden, denn schon eine kleine Staubschicht kann die Heizleistung reduzieren. Wer im Eigenheim wohnt, kann die Heizungsrohre im Keller dämmen, sonst geht die wertvolle Energie verloren. (3)
  • Keine Heizlüfter nutzen: Elektrische Heizgeräte sind nicht dafür gedacht, dauerhaft klassische Heizkörper zu ersetzen und verbrauchen viel Strom. (3) Das zeigt sich auch auf der Rechnung: Durch die erhöhten Gaspreise zahlt eine Wohnung mit 80 Quadratmetern aktuell bei einem Energieverbrauch von 800 kWh rund 1.400 Euro. Würde die Wohnung mit Elektroheizungen beheizt werden, lägen die Kosten bei einem Preis von 35 Cent pro kWh bei 2.800 Euro. (5)

Energie sparen: Bereich Wasser

  • Wäsche: Wäsche wird auch nur vom Hauptprogramm sauber. Bei drei Waschgängen pro Woche kann ohne Vorwäsche bis zu 35 Kilogramm CO₂ und 15 Euro im Jahr eingespart werden.
    Weitere Tipps: Die Waschmaschine immer vollladen. Und: Buntwäsche kann laut dem Umweltbundesamt bei 20 bis 30 Grad gewaschen werden, Weißwäsche wird bei 40 Grad sauber. 60 Grad sind damit nur einmal im Monat notwendig, um die Maschine vor Keimwachstum zu bewahren. (4)
  • Wassersparbrause: Ein Sparduschkopf senkt den Wasserverbrauch und kann bis zu 30 Prozent an Energie einsparen (6). Es sollte darauf geachtet werden, dass der Wasserdurchfluss weniger als neun Liter pro Minute beträgt. 
  • Duschtipps: Ein Grad kälter oder kürzer duschen kann schon einen großen Effekt haben: Bei nur einer Minute weniger duschen werden etwa 37 Euro im Jahr gespart. Weiter kann das Wasser beim Einseifen unter der Dusche ausgestellt und der Wasserhahn für die Hände allgemein auf kalt gestellt werden, der Boden kalt gewischt oder Eco-Modus der Waschmaschine gewählt werden. (3)

Energie sparen: Auch Kleinvieh macht Mist

  • Auf LEDs umrüsten: Bei normalen Glühlampen verpufft 95 Prozent ihrer Energie in Wärme. Nur fünf Prozent wird für die Lichterzeugung genutzt. Mit LEDs kann der Energiebedarf um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. (2)
  • Laptop statt PC: Laptops brauchen weniger Energie und vermeiden bis zu 120 Kilogramm CO₂ im Jahr gegenüber PCs. Damit wird nicht nur CO₂, sondern auch wahre Kosten gespart: Bis zu 55 Euro im Jahr werden eingespart, wenn nur am Laptop gearbeitet wird.
  • Trockner vermeiden: Trockner stoßen bis zu 385 kg CO₂ im Jahr aus. Wird die Kleidung luftgetrocknet, können bis zu 180 Euro im Jahr gespart werden.
  • Gefriertruhe abtauen: Allein eine fünf Millimeter Schicht Vereisung erhöht den Stromverbrauch des Kühlschrank um 30 Prozent und die Stromrechnung damit um knapp 15 Euro pro Jahr. Regelmäßiges Abtauen spart 30 Kilogramm CO₂ ein.
  • Auf Standby verzichten: Wird der Standby-Modus bei vielen Geräten genutzt, verbrauchen die Geräte rund um die Uhr Strom, der so bis zu 245 kg CO₂ im Jahr führen kann. Durch den Verzicht können im Jahr 115 Euro und 400 kWh gespart werden.  (2)
  • Kochen mit Deckel: Ohne Deckel steigt der Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent, mit Schnellkochtöpfen werden bis zu 50 Prozent Energie und Zeit gespart.
  • Feuchte Luft erwärmt sich schnell, daher kann es helfen, Luftbefeuchter an Heizkörper zu hängen. Auch bestimmte Zimmerpflanzen, wie bspw. die Goldfruchtpalme, der Schwertfarn oder die Flamingoblume tragen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit bei. 
  • Grün Surfen: Indem Handys nachts im Flugmodus laufen, wird aktiv Akkuleistung gespart. Auch der Router kann nachts oder tagsüber, wenn niemand zuhause ist, ausgestellt werden. Auf das Jahr gerechnet können so bis zu 27 Euro eingespart werden. (3)

Und was hat jetzt den größten Effekt?

In der Wirtschaft sind die großen Faktoren ganz klar die Gebäudeheizung und -kühlung, aber auch die Umstellung auf LEDs kann bei Firmen Energie und bares Geld sparen. Im Fokus steht außerdem der Bezug von Ökostrom. Im Haushalt sind vor allem Geräte wie Kühlschränke, die Gefriertruhe oder der Wäschetrockner die größten Energiefresser – aber auch der Standby-Modus vieler Geräte (egal ob im Büro oder Zuhause) verbraucht einiges an Strom.

Deutlich wird auch hier wie bei allen anderen Klimaschutzmaßnahmen: Die Masse macht's. Und wenn wir beim Energiesparen alle zusammen anpacken, tragen wir einen großen Teil zur Unabhängigkeit und zum Klimaschutz bei - und sparen on top noch Geld.

  1. Energiebedingte Emissionen | Umweltbundesamt
  2. Energie sparen: 17 neue Energiespar-Tipps für den Haushalt – Utopia.de
  3. Focus 42/ 2022 “So sparen Sie jetzt Energie”
  4. Wäsche waschen, Waschmittel | Umweltbundesamt
  5. Energiekrise in Europa: Rechnet sich die Elektroheizung jetzt? (handelsblatt.com) 
  6. Sparduschköpfe: 7 Duschköpfe, mit denen du deinen Wasserverbrauch reduzierst - Utopia.de

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