Solarenergie in Mexiko

Projekt
Das Kraftwerk Aura Solar I ist eines der größten Photovoltaik-Projekte in Lateinamerika und befindet sich auf einem 100 Hektar großen Gelände in La Pat, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Baja Californi. Mithilfe von Sonnenenergie können bei einer installierten Leistung von 39 MW jährlich 80.000 MWh Strom erzeugt werden. Das Photovoltaik-Großkraftwerk ist ein wichtiger Impulsgeber für den mexikanischen Weg hin zu nachhaltigen Energien. Durch den Ersatz fossiler Brennstoffe reduziert das Projekt schädliche Emissionen und trägt dazu bei, die Umweltrisiken des Transports von Kohlenwasserstoffen in das empfindliche Ökosystem des Golfs von Kalifornien zu mindern. Zudem ermöglicht Aura Solar die Beschäftigung lokaler Arbeitskräfte und technische Schulungen für Mitarbeiter*innen.
Verifizierung

Kontext
In den vergangenen Jahren haben die erneuerbaren Energien in Mexiko einen Boom erlebt. Vor allem die Windenergie hat sich in den Jahren 2018 bis 2020 fast verdoppelt, die Kapazität der Sonnenenergie wuchs in dieser Zeit von 674 Megawatt (MW) auf 5,6 GW. Der Anstieg verdeutlicht, dass Mexiko mit der richtigen Unterstützung ein hohes Ausbautempo im Bereich der erneuerbaren Energien erreichen könnte. Heute stammen 24 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Doch der Anteil an Öl, Kohle und Gas ist immer noch sehr hoch. Vor allem Erdöl gilt in Mexiko als zentraler Teil des nationalen Selbstverständnisses. Im Bundesstaat Coahuila, wo der größte Teil an Mexikos Kohlereserven liegt, ist das Ende der Kohleförderung eigentlich für 2026 gesetzt. Danach sollte laut der Entscheidung des Amtsvorgängers Enrique Peña Nieto das letzte Kohlekraftwerk im Land schließen. Doch der Budgetentwurf der neuen Regierung sieht vor, drei Kohlekraftwerke zu modernisieren. Bis 2024 will Mexiko laut Plan ein Drittel des nationalen Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Potenzial für den Wechsel zu erneuerbaren Energien hat Mexiko mehr als genug: Zwischen dem Atlantik und dem Pazifik weht so viel Wind, dass Windparks innerhalb weniger Jahre ein Viertel des Strombedarfs decken könnten, das gleiche gilt für den Solarstrom und die Geothermie, für die der Vulkanismus große Möglichkeiten bietet.
Klimalösung
Konzentrierte Solarenergie (CSP), auch bekannt als solarthermische Elektrizität, gibt es seit den 1980er Jahren. Anstatt Sonnenlicht direkt in Strom umzuwandeln, wie es die Photovoltaik (PV) tut, stützt sie sich auf die Kerntechnologie der fossilen Energieerzeugung: Dampfturbinen. Der Unterschied besteht darin, dass konzentrierte Solarenergie nicht mit Kohle oder Erdgas arbeitet, sondern die Sonnenstrahlung als primären Brennstoff nutzt - und zwar kohlenstofffrei. Spiegel, die wesentliche Komponente jeder CSP-Anlage, werden in bestimmten Winkeln gebogen, um die einfallenden Sonnenstrahlen zu bündeln, eine Flüssigkeit zu erhitzen, Dampf zu erzeugen und Turbinen zu drehen. Da CSP auf große Mengen direkter Sonneneinstrahlung angewiesen ist, eignet es sich am besten für heiße, trockene Regionen mit klarem Himmel. Ein entscheidender Vorteil von CSP ist die Energiespeicherung. Im Gegensatz zu PV-Paneelen und Windturbinen erzeugt CSP zunächst Wärme, bevor es Strom erzeugt, und Wärme lässt sich leichter speichern. Wenn CSP-Anlagen mit Salzschmelztanks zur Wärmespeicherung ausgestattet sind, können sie auch nach Sonnenuntergang noch Strom produzieren.
Unterstützte Nachhaltigkeitsziele der UN
Standort des Projekts
Das Solarkraftwerk Aura Solar I befindet sich auf einem 100 Hektar großen Gelände in La Paz, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Baja California in Mexiko.